KVTV kuratiert OADE Volume I

Raumplan OADE

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Giulietta Ockenfuß, „Naturgestalt II“, 2020, Kreide und Lackfarbe auf Holz, 225 x 122 cm

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Giulietta Ockenfuß, „Naturgestalt II“, 2020

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Giulietta Ockenfuß, „Naturgestalt I“, 2020, Kreide und Lackfarbe auf Holz, 150 x 195 cm

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Giulietta Ockenfuß, „Naturgestalt I“, 2020

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Ayla Pierrot Arendt, „Bach“, 2020, Wasser, Erde, Beton, Schlauch, Dachpappe, Schrank, Faden, Steine, Bach: 12 cm x 24 m

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Ayla Pierrot Arendt, „Bach“, 2020

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Ayla Pierrot Arendt, „Bach“, 2020

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Ayla Pierrot Arendt, „Bach“, 2020

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Ayla Pierrot Arendt, „Bach“, 2020

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Ayla Pierrot Arendt, „Bach“, 2020

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Ayla Pierrot Arendt, „Bach“, 2020

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Ausstellungsflyer OADE

Open Air Distance Exhibition - OADE Volume I

In einer offenen Zeit hält KVTV die Fahne der Kunst hoch und findet Freiräume. Die Einschränkung des öffentlichen Lebens und die ungewisse Zukunft wecken die Neugier, um in unbekannten Nischen weiterhin Kunst auszustellen und erfahrbar zu machen. Dafür hat sich das OADE-Projekt in seiner ersten Phase in einem verlassenen Kleingarten niedergelassen. Der Garten gehört niemandem, er gehört allen. Die alten Hütten sind zerstört. Wind, Wetter und Pflanzen überwachsen sie. In diesem Durcheinander von Kultur und Natur schafft das OADE-Projekt einen Green Cube als halböffentlichen Raum für die Kunst. Der Kleingarten wird zum Offspace, der es abseits der Digitalisierung von Kultur möglich macht, nicht nur zu den anderen Menschen, sondern auch zum alten Kulturbetrieb Distanz zu halten und sich dennoch im persönlichen Gespräch über Kunst und unsere Zeit auszutauschen. Für die erste OADE-Ausstellung haben Giulietta Ockenfuß und Ayla Pierrot Arendt Werke angefertigt, die auf den Garten als Ort der Kultivierung der Natur durch den Menschen reflektieren. Die Kunstwerke Bach von Arendt und Naturgestalt I sowie Naturgestalt II von Ockenfuß loten den vorgefundenen Ort und sein Material auf ihre Möglichkeiten aus. Sie halten inne, schreiben sich ihm ein, stiften Orientierung und fügen dem Garten eine Vision hinzu. Mit der Kraft der Kunst unterbrechen sie die Neustrukturierung von Normalität und regen den Dialog über die kommende Zeit an.

Ayla Pierrot Arendt

17.4.2020

Ich sitze allein im Garten am Wasserpark. Noch möchte ich keine Spuren hinterlassen, nur das Datum. Ich war hier.

26.4.2020

Im Garten. Der Bach läuft, das Feuer brennt. Heiliger Ort, dieser Garten, ein Ort im Nichts. Das Wasser nimmt seinen Lauf, wie die Zeit. Sisyphus, wenn es versickert. Verschwendung, wenn es einfach läuft. Ich nehme die Arbeit in Kauf und beobachte den Ort als Zeitfenster, als Moment, der einfach abbrennt.

30.4.2020

Ich möchte Zeugnisse schaffen, eine Spur legen, zeichnen, was ich beobachtet habe und den Weg in die Vorstellung markieren.

Giulietta Ockenfuß

Für die beiden Malereien Naturgestalt I und Naturgestalt II hat Ockenfuß die Wand einer abgerissenen Gartenhütte und eine große Holzplatte ausgewählt. Sie hat diese im Garten gefunden und zu Leinwänden gemacht. Die gestaffelte Struktur der alten Wand und die Spuren, die Regen und Zeit auf der Holzplatte hinterlassen haben, scheinen unter den hellen Kreide- und Lackfarben der Malereien noch durch. Sie zeugen von der vergangen Welt des Kleingartens als auch von der Verwitterung, die Holz mit der Zeit erfährt und überall dort zu sehen ist, wo Artefakte für längere Zeit dem Wetter ausgesetzt sind. Auf diesem Grund hat Ockenfuß zwei komplementäre Naturgestalten geschaffen, die deutlich sichtbar sind, ohne vollständig aus dem Material und dem Garten heraustreten. Die Konturen der Gesichter und der Körper sind klar zu erkennen und bleiben doch in der Szenerie des Green Cube geborgen. Es sind Naturgestalten, die „Mensch“ sagen ohne sich auf eine fertige Form festschreiben zu lassen. Sie zeigen das Leichte und Offene, das Grelle und Mögliche des menschlichen Daseins ebenso an, wie den Zwang und die Arbeit des Individuums seine Grenzen fortwährend zu behaupten.

Künstlerinnen Biographien:

Ayla Pierrot Arendt studierte an der Akademie der bildenden Künste in Wien, anschließend am Institut für Angewandte Theaterwissenschaft in Giessen. Ayla Pierrot Arendt verbindet Video und Live-Performance mit Installation, folgt mit OCTOPUSSY on TOUR Einladungen zwischen Konzert Venue und Kunstverein und zeichnet so das Beziehungsgeflecht nach, das sich aus ihren Erfahrungen, die sich ganz unmittelbar auf Ort und Stelle beziehen, ergibt. Arendt lebt und arbeitet in Frankfurt a.M.

Giulietta Ockenfuß schloss ihr Studium 2010 an der Kunstakademie Düsseldorf bei Rita Mc Bride und Tal R ab. Nach dem Studium wandte Ockenfuß sich vorübergehend von der Malerei ab und verlagerte den Schwerpunkt ihrer Arbeit in Richtung antiinstitutionellem Aktionismus. Diese ambivalente Beziehung zu Objekten führte zu vergänglichen Werken, wie zum Beispiel ihren Performances mit der Band Die Römischen Votzen. Ihre Rückkehr zur Malerei fand ihren Ausdruck auf den Motorhauben von Autos sowie in den kollaborativen Glasarbeiten mit Sonja Yakovleva. Ockenfuß lebt und arbeitet in Frankfurt a.M.

Fotos: Anton Sahler

Kuratiert von KVTV